Und so stand ich, drei Monate nach der ersten Diagnose im Schlaflabor des Hildegardis-Krankenhauses in Mainz. Ich hasse Krankenhäuser. Und dieser Bau sah aus, als wenn er in den 60ern stehengeblieben wäre.
Auf der Station waren alle sehr nett und kompetent. Es wurden diverse Anamnesebögen mit mir ausgefüllt. Lungenfunktionstest, Röntgen und weiteres durchgeführt. Es gab Aufklärung über die Methode der Schlafüberwachung und der verschiedenen Möglichkeiten zur Therapie. Schon da sah ich, die neuen Gerätschaften haben so gar nichts mehr mit den Geräten aus dem späten 90ern zu tun.
Abends wurde ich dann verkabelt und war dadurch ans Bett gefesselt. Nicht schön. Trotzdem schlief ich schnell ein, war nach eigenem Empfinden dauernd wach und dachte, die Messung ist sicher für die Füße. Hast doch nicht mal geschnarcht.
Von wegen! Mein Bettnachbar erzählte mir was für ein fieser Waldschädling ich wäre. Und als dann die Stationsärztin mit betretener Miene ankam, dachte auch ich, Scheisse... aus der Nummer kommst Du nicht mehr raus.
Das Protokoll zeigt sehr klar, ich nutze nur die Hälfte der Zeit zum Atmen. Bei jedem Atembeginn gab es im EEG einen massiven Ausschlag. So ist natürlich an Erholung nachts nicht zu denken. Und erst jetzt merkte ich, was die letzten Jahre so falsch lief.
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